Angora habe ich vorher noch nie verarbeitet.

Dann habe ich Seidenhase entdeckt und Garn von glücklichen Kaninchen aus meiner Region bestellt.
Pure lace ungefärbt (weiß) und handgefärbt (braun). Dazu habe ich noch ein großes Knäuel Handgesponnenem Single zum Testen bekommen!

Erstes Experiment: Ein einfacher Schal im Fischgratmuster mit der handgefärbten pure lace Variante auf der Erica.
Die letzten cm der Kette genutzt, um das Handgesponnene als Schuss zu testen.

Die Haptik nach dem Baden ist phantastisch! Das hat mich motiviert weiter mit dem Handgesponnenem (:= HS) zu experimentieren, obwohl es wegen des Drall eine Herausforderung war: sobald es nicht unter Spannung ist, verzwirnt es mit sich selbst und weil die Angorafasern gerne aneinander haften, lässt es sich nicht einfach wieder auseinander ziehen.

„Je mehr Drall, desto besser“ gilt vor Allem, wenn man Singles in der Kette verwenden möchte, wegen Stabilität und Abriebfestigkeit.

Zum Testen habe ich eine kurze Kette mit dem HS als supplemental warp zur Lace-Kette des nächsten Projekts hinzugefügt. Es hat sich bestätigt: Das drallige HS möchte unter Spannung verarbeitet werden.
40cm lang mit HS für Probestück für Seidenhase gewebt.

Also im dritten Projekt eine reine HS Kette auf der Erica per direct warping gebäumt, was gut geklappt hat.
Allerdings war das Litzen- und Webblattstechen eine echte Gedultsprobe, eben weil die entspannten Garnenden selbstverzwirnt aneinander kletteten.
So dann auch in Slow Motion den Schal mit HS abgewebt.
Nur 3 Kettfadenrisse.