Wie stricke ich eine Kugel / einen Ball mit verkürzten Reihen?

Nach der Lektüre von Kapitel 10 in Susanna Lewis‘ Buch
„A Machine Knitter‘s Guide to Creating Fabrics“ empfehle ich folgendes Vorgehen:
Zunächst strickt man eine Maschenprobe und errechnet dann aufgrund des erwünschten Kugelumfangs, wieviele Reihen man insgesamt für die Kugel stricken muss und ebenso, über wieviele Maschen man strickt. Dabei gilt, dass man als Grundlage für die Maschenanzahl den halben Umfang nimmt. Außerdem legt man fest, wie viele Segmente man insgesamt stricken möchte und welche Form diese Segmente haben sollen. Im allgemeinen wird die Kugelform umso runder je mehr Segmente man bereit ist zu stricken. In einer Tabelle auf S. 153 gibt es eine Auflistung, die von 3 bis 16 Segmenten (oder auch Winkeln) geht. Sobald man die Zahl der Segmente festgelegt hat, kann man auch die Reihenanzahl je Segment errechnen. Für eine Kugel gilt, dass die Segmente sowohl links als auch rechts nur je über ein Viertel der Maschengesamtzahl gehen und daher in der Mitte die Hälfte der Maschen ständig abgestrickt werden. Ob man nun die Segmente als „spiral“ oder „miter“ gestaltet, ist nur eine Frage der Ästhetik. Für „spiral“ werden Maschen oder Maschengruppen nach und nach stillgelegt und zum Schluss dann alle Maschen wieder auf einmal gestrickt. Das ergibt geschwungene Linien und gilt als etwas eleganter. Für „miter“ werden die Maschen innerhalb eines Segments zunächst stillgelegt und dann wieder in Arbeit gestellt.
Wenn man mit offenen Maschen beginnt und auch so aufhört, kann man die Anfangs- und Endreihe mit dem Maschenstich verbinden und hat so eine nahtlose Kugelhaut gestrickt. Vor dem endgültigen Schließen mit dem gewünschten Material ausstopfen.

Für die auf den Bildern gezeigte Übungskugel bin ich folgendermaßen vorgegangen:
Ziel: Kugel mit ca 20 cm Umfang stricken mit Sockenwolle

Methode: quer mit verkürzten Reihen
Maschenprobe glatt rechts:
42 Reihen 10 cm
28 Maschen 10 cm

Anschlag mit Restgarn, man muss hier die Maschenanzahl für die Hälfte des Umfangs nehmen, also hier 28 Maschen, 14 : 14, vorderes Bett
am besten mit dem Anschlag „mit dem Draht drin“, oder (auch mit Restgarn) einen Doppelbettanschlag, siehe Handbuch, machen, Kamm und Gewicht nach der ersten Netzreihe einhängen, Abstreifer für ein paar Reihen entfernen, Anschlag beenden und einige Reihen GX/N glatt rechts (Maschen dazu von hinten nach vorne hängen) mit dem Restgarn stricken. Schwarze Abstreifer einstecken, dann mit dem richtigen Garn eine Reihe über alle Maschen stricken.
Nun unter jede Nadel einen Stößer in Arbeit schieben, GX/BX, eine Reihe stricken, ab da mit den Segmenten beginnen.
Insgesamt muss man 80 (84) Reihen stricken
Entsprechend dieser Reihenanzahl strickt man nun links und rechts 5 Segmente / spirals, also 16 RZ pro Segment, dabei wird alle 2 RZ 1 Nadel weniger gestrickt, also je ein Stößer in Ruhe gestellt. Ich habe das immer jenseits des Schlosses gemacht.
In der Mitte verbleiben 7:7 Maschen, die immer gestrickt werden
Je 2 Reihen der Segmente, deren Anfangsreihen, gehen über die gesamte Maschenzahl (zweistufig vorgehen, wegen Spannfaden). Pro Segment werden durch Stößer, die man in Ruheposition schiebt, sukzessive 7 Maschen am rechten und linken Ende nicht gestrickt.

Das letzte Segment mit einer Reihe über alle Maschen beenden und darüber einige Maschen Restgarn.
Die Naht mit Maschenstich schließen.
Ich finde es leichter, den Maschenstich von der linken Seite her durchzuführen, z. B. nach dieser Anleitung:
slisen