Es ist Ende Juli, einer der wenigen heißen Tage in diesem Sommer.
Ich schaue meine Schätze durch und finde die Yak-Seide sehr passend für das Wetter.
Ich schaue mir die Farbe an und überlege was für ein Muster dazu passen könnte.
Die Farbe kann ich so in meine gängigen Klischees nicht einordnen. Sie passt zu keiner mir bekannten Landschaft, zu keiner mir bekannten Blattfarbe, einfach zu nix.
Ich lasse mich jetzt drauf ein, ein Muster zu suchen das mir gefällt.
Fündig wurde ich in einem japanischen Buch.
Ich fange an.
Für mich ist das Material Bindfadenstricken mit 1,75er Nadeln. Aber schon nach kurzer Zeit stelle ich fest wie filigran das Muster mit diesem schönen Material rauskommt. Das ist die Mühe wert.
Wie immer setze ich mich an den Tisch, das Buch mit dem Muster liegt auf dem Tisch, die Kopfhörer sind auf meinen Ohren.
Ich stricke und ich höre.
Diesmal habe ich mir einen Reisebericht von Thomas Ritter ausgesucht. Er war in Südostasien, da würde ich auch gerne mal hinreisen. Dort hat er die Ruinen von Angkor Wat besucht, und auch den tropischen Regenwald, den er ganz ausführlich beschreibt.
Ich sauge das alles in mich ein, und auf einmal sehe ich den Regenwald vor mir, die vielen, vielen verschiedenen Grüntöne und dazwischen sehe ich mein petroliges Türkis. Die Farbe die ich gerade stricke.
Und schon weiß ich wie der Pulli heißen wird.
Der Pulli ist rundgestrickt bis zum vorderen Ausschnitt. Die Abnahmen habe ich in das Muster integriert und oben habe ich immer wieder angezogen, probiert und dann halt irgendwie ein Ende gefunden.
Das Muster ist gut zu stricken, nach kurzer Zeit ist die Abfolge verinnerlicht.
Von 200g habe ich noch 8g übrig