geduld- wäre auch ein passender titel gewesen.
Die Wolle war schon einige Zeit bei mir, ich habe sie immer wieder angeguckt und mich an der tollen türkisen Farbe erfreut.
Bis zum Mai diesen Jahres war mir nichts über den Weg gelaufen was zu diesem schönen Farbton gepasst hätte.
Dann fiel mir das Buch von Linka Neumann in die Hände, damit war klar was aus diesem Türkis mit dem hellen und dem dunklen Strang merino 300 werden soll.
Angefangen habe ich oberhalb der Taille mit dem Einstrickmuster, dann wurden Ärmel und Rumpfteil auf eine Nadel genommen und das Zackenmuster mit 4 Fäden gestrickt. Mir hat das soviel Spass gemacht diesem Muster beim Entstehen zu zugucken, ich konnte mich gar nicht bremsen.
So war das Muster dann recht schnell fertig, dann ging es oben weiter mit dem rechts-links Zackenmuster. Da in diesem rechts-links Zackenmuster die Abnahmen für Raglan untergebracht wurden, hat das etwas länger gedauert, das mußte ich ab und zu wieder ribbeln bis alles so gepasst hat.
Dann wurden die Maschen vom Oberteil aufgenommen und nach unten gestrickt, bis ich bei den Fischen angekommen bin.
Die Fische wollte ich nicht vom Buch abstricken, also habe ich sie selber aufgezeichnet. Als ich mit dem Muster fast fertig war, ist mir aufgefallen dass meine Fische sehr lustig aussehen. So wie für ein Kinderkleidchen, zu kurz und zu fett.
Also wurde wieder mal geribbelt, da war die Geduld gefordert. Eine Eigenschaft die mir nicht in die Wiege gelegt wurde.
Inzwischen war auch der kalte Mai, der mich zu dem Kleid verführt hatte und der kalte Junianfang um, es wurde so langsam wärmer.
Fertig wurde ich dann am bisher heissesten Tag, wir hatten knapp 40 Grad.
Ich stelle einfach immer wieder fest, früher hätte so etwas in einer Tüte weggepackt und darauf gewartet dass mich wieder die Lust zum Anfangen findet.
Aber, mit dieser tollen Wolle und mit solch tollen Farben, da bleibe sogar ich gerne dran. Da ist ribbeln keine Strafe, denn das Stricken mit diesen Materialien ist für mich absoluter Genuß.
Das Kleid wiegt 620g
Es war mal wieder Weihnachten, mitten unter´m Jahr.
Ein Päckchen von annett, Wolle mit Suchtgefahr.
(Beinahe zu schön zum Verarbeiten)
Ich gucke mir die Wolle immer wieder an.
Diese Farbenvielfalt auf einem Strang, das ist für mich die Arbeit einer Färbekünstlerin.
Ich sehe da die Farben eines Amazonit- Vorkommen in Colorado USA, Madagaskar, Brasilien
Apophyllit- Vorkommen in Indien, Island, Norwegen, Brasilien
Aquamarin- Vorkommen in Brasilien, Nigeria, Madagaskar, Pakistan, Afghanistan
Aventurin- Vorkommen in Brasilien, Südafrika
Azurit Malachit- Vorkommen in Arizona USA
Fluorit- Vorkommen in Deutschland, Spanien, England, Mexiko, USA, China
Jade- Vorkommen in Burma, China, Kanada, Mexiko, Ägypten, Schlesien
Larimar- Vorkommen in Dom. Rep.
Malachit- Vorkommen in Ural, Zaire, Arizona, Australien
Smaragd- Vorkommen in kolumbien, Indien, GUS-Staaten, Pakistan, Brasilien, Australien und im Habachtal in Österreich
Die Edelsteinvorkommen überall auf der Welt haben mir den Titel für die Wolle geliefert